Der Sommer 2025 war in Deutschland von einer großen hydroklimatischen Variabilität geprägt, die wichtige Herausforderungen für den Agrarsektor mit sich brachte: Die Karten aus den Weenat/Meteo Vision-Daten zeigen kontrastierende Situationen zwischen wasserüberschüssigen Regionen und weiten Defizitgebieten. Die detaillierte Analyse nach Wetterparametern (Niederschlag, potenzielle Evapotranspiration, Wasserbilanz) beleuchtet die regionalen Dynamiken und ihre Folgen für die landwirtschaftliche Produktion.
Niederschlag: starke regionale Kontraste

Die Niederschlagssummen zwischen Juni und August zeigen eine sehr zerstückelte Geographie. Man beobachtet einen deutlichen Regenüberschuss an der Nordküste (Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern), wo die landwirtschaftlichen Bezirke regelmäßig 250 bis über 300 mm erreichen, sowie in den Alpen im Süden, insbesondere in Südbayern, im Allgäu, im alpinen oder voralpinen Baden-Württemberg, wo die Gesamtsummen des Zeitraums häufig 275 oder sogar 350 mm überschreiten. Als Beispiel erreichen die Bezirke des Kreises Lindau (Bodensee), Garmisch-Partenkirchen oder Berchtesgadener Land über 400 mm im Sommerzeitraum.
Umgekehrt verzeichnet ein breiter mittlerer Streifen, der den Mittelwesten (Rheinland, Hessen, mittleres Niedersachsen), bestimmte Bereiche des Mittelostens (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) und die südliche Ebene Brandenburgs umfasst, einige der niedrigsten Summen des Landes, oft zwischen 125 und 175 mm, örtlich sogar weniger als 150 mm, was ein strukturelles Niederschlagsdefizit für die Saison veranschaulicht.
👉 Laut Daten des Deutschen Wetterdienstes erlebte das Land über den gesamten Sommer eine durchschnittliche Summe von 270 mm, etwa 7% weniger als das Normal 1991-2020. Dieses Defizit ist besonders ausgeprägt in den zentralen Ebenen, während der bergige Süden und die Meeresküsten bewässert blieben.
Potenzielle Evapotranspiration: ein hohes und relativ homogenes Sommerniveau

Der Sommerzeitraum 2025 sah eine mäßig hohe potenzielle Evapotranspiration auf dem Territorium aufrechterhalten, die für die Mehrheit der Bezirke zwischen 310 und 420 mm schwankte. Die Karte zeigt:
- Ein etwas niedrigeres Niveau im nördlichen Küstenbereich (unter 350 mm, dank gemäßigtem maritimem Einfluss).
- Ein relatives Maximum in verschiedenen Binnenregionen des Zentrums, Südens und Ostens, wo die Werte 370 bis 400 mm erreichen und überschreiten, besonders während der Hitzeepisoden im Juli und August.
- Im Südosten und in Bayern bleibt die ETP manchmal hoch, wird aber örtlich durch reichliche Regensummen und relativ kühle Nachttemperaturen gemildert.
Diese gemäßigte ETP zeigt einen dennoch wichtigen Wasserbedarf unter der meteorologischen Beschränkung des Sommers, was Wasserdefizite selbst bei mäßigen Regenfällen potenziell kritisch macht.
👉 Laut Daten des Deutschen Wetterdienstes stieg die nationale Durchschnittstemperatur auf 18,5°C, 1,5°C mehr als normal. Die Sonneneinstrahlung war in den meisten Regionen überdurchschnittlich, was die ETP und damit den Wasserdruck verstärkt.
Wasserdefizit: allgemeine Defizite aber überschüssige Inseln

Die Bilanz zwischen Wasserzufuhr (Regen) und Evapotranspiration (ETP) zeigt eine angespannte Situation für den Großteil des Landes.
Das Zentrum, der Westen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und ein großer Teil Sachsens zeigen Defizite zwischen -100 und -200 mm, örtlich unter -200 mm. Die schwersten Defizite überschreiten -250 mm, insbesondere im Rheinland, im inneren Niedersachsen, in Hessen und in zentralen Getreidegebieten. Diese Werte zeugen von einer chronischen Situation des Wassermangels an der Oberfläche und in der Tiefe, die Abwägungen für die landwirtschaftliche Nutzung erfordert, insbesondere für Mais, Kartoffeln oder Zuckerrüben.
Hingegen profitieren die nördliche Fassade (Bezirke Schleswig-Holsteins, Ostseeküste) sowie die südlichen Alpengebiete nicht nur von deutlich höheren Regensummen, sondern auch von einem gemilderten Wasserdefizit oder sogar punktuellen Überschüssen: Die Bilanzen sind dort nahe dem Gleichgewicht oder leicht positiv (zwischen 0 und +30 mm im Fall des Allgäus oder Oberbayerns). Dies ermöglicht eine teilweise Wiederauffüllung der Bodenwasserreserven, während der Großteil Deutschlands von niedrigen Niveaus geprägt bleibt.
👉 Der Deutsche Wetterdienst gibt uns an, dass der Sommer 2025 zu den 15 trockensten seit 1881 gehört, was bestätigt, dass die Sommertrockenheit zu einem wiederkehrenden Merkmal des deutschen Klimas wird.
Analyse der regionalen Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Diese Konfiguration beleuchtet einen deutlichen Kontrast zwischen zwei landwirtschaftlichen Deutschlands:
Im Norden und im Alpenbogen: Die Frühjahrskulturen (Gerste, Futtermittel, Kartoffeln) erreichen zufriedenstellende Erträge dank oft erhaltener Bodenfeuchte. Die Maisparzellen und temporären Wiesen profitieren von regelmäßigen Regenfällen und begrenztem Wasserstress.
Im Mittelwesten, Zentrum und Osten des Landes: Der Wassermangel hat die Entwicklung von Mais, Sonnenblumen und Zuckerrüben gebremst, verschärft durch eine hohe ETP. Die Bewässerung, wenn sie erlaubt ist, kompensiert diese Verluste teilweise, aber auf Kosten eines erhöhten Verbrauchs der Grundwasserressourcen. Viele Viehzüchter bemerken ein schwaches sommerliches Nachwachsen der Wiesen.
Diese Disparitäten finden sich auch in der Bewässerungsmanagement wieder:
Während sie in den überschüssigen Ländern des Nordens oder Südostens nebensächlich bleibt, erweist sie sich als lebenswichtig in der gesamten Achse Magdeburg-Hannover-Frankfurt.
In diesem Kontext erscheint die Verwendung von Bewässerungssteuerungssonden als wesentlicher Hebel zur Optimierung der Wasserzufuhr. Diese Sensoren ermöglichen es, die Entwicklung der Bodenfeuchte präzise zu verfolgen, die realen Bedürfnisse der Kulturen zu antizipieren und sowohl Überschüsse als auch Mängel zu vermeiden.
Dank dieser Daten können Landwirte die Bewässerungsnutzung rationalisieren, die Grundwasserressourcen schonen und ihre Erträge während kritischer Perioden sichern.
Météo Vision: beobachten, um sich besser an die Herausforderungen von heute und morgen anzupassen
In der Landwirtschaft steht das Wetter im Zentrum der Entscheidungen, umso mehr in einem Kontext des Klimawandels. Die Gesamtheit der Akteure der landwirtschaftlichen Welt ist betroffen. Eine bessere Kenntnis des Wetters auf der Ebene eines Territoriums und einer Parzelle stellt daher einen formidablen Hebel dar, um die agronomischen Leistungen zu verbessern und den landwirtschaftlichen Sektoren zu ermöglichen, aufgeklärte strategische Entscheidungen zu treffen. Weenat hat daher Météo Vision entwickelt, eine spatialisierte Wettertechnologie, die sich auf Beobachtungsdaten stützt. Durch die Kombination mehrerer Beobachtungsquellen (Radars, Satelliten, Wetterstationen usw.) und Referenzwettermodelle in Europa (AROME, ARPEGE, GFS usw.) berechnet Météo Vision eine zuverlässige Historie der wichtigsten meteorologischen und agronomischen Parameter pro km², Stunde für Stunde überall in Europa. Météo Vision ermöglicht den Zugang zu einer feinen Kenntnis der Variabilität der meteorologischen Bedingungen eines Territoriums und einer Kulturkampagne.
Um sie für alle Akteure der landwirtschaftlichen Welt zugänglich zu machen, hat Weenat verschiedene Tools entwickelt. Die Daten aus Météo Vision können beispielsweise direkt in der Weenat-Anwendung sichtbar sein, um dem Landwirt und seinen Beratern eine 360°-Sicht auf den Betrieb zu bieten, in Form von APIs zur Speisung der von den Sektoren entwickelten agronomischen Modelle in Echtzeit oder auch in Form von Kartographien eines Territoriums oder maßgeschneiderten agronomischen Indikatoren (wie oben dargestellt).
Zu behalten: Wassersynthese Landwirtschaft Sommer 2025 Deutschland
- Niederschläge: deutliche Überschüsse im Norden und Süden, anhaltende Defizite im Zentrum und Osten.
- Evapotranspiration: hohes Niveau im ganzen Land, besonders in Hitzeperioden, was die Wasserspannung verstärkt, außer in den regenreichsten Bezirken.
- Wasserdefizit: Verallgemeinerung der Defizite zwischen -100 und -250 mm, aber Gleichgewicht oder punktuelle Überschüsse in der Alpenregion und an der Nordküste.

„Wir beobachten eine Verstärkung der Ungleichheiten zwischen überschüssigen und defizitären Regionen, mit einer Verstärkung der Bewässerungsbedürfnisse und eines effizienten Wassermanagements, in einem Kontext, in dem Sommertrockenheiten wiederkehrend werden.”
Pierre, Agronom-Experte, Weenat